Wie spüre ich, ob es die Angst ist?

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Angst oder Intuition

Foto: desired.de

Wenn wir als Baby und Kleinkind in unseren Bedürfnissen jederzeit gesehen und bedient wurden, entwickeln wir ein tiefes Vertrauen in die Welt sowie in unsere eigenen Fähigkeiten, Gefühle und Bedürfnisse.

Wir lernen sehr genau, zu erspüren, was uns gut tut und was nicht. Was „richtig“ und „falsch“ für uns ist. Wir vertrauen blind auf eine innere Stimme in uns, die sich früh gesund entwickeln durfte.

Nun ist es meiner Erfahrung nach so, dass die meisten Menschen nicht auf solch natürlich schöne prägende Weise aufwuchsen. (allein schon die 80er Jahre mit einem kühlen, trennenden, „Babys schreien lassenden“ Krankenhaus-und Erziehungssystem hat das verhindert. Denke an die Glasscheiben hinter denen zahllose Babys von ihrer Mutter oft schreiend getrennt lagen – heute ein undenkbarer Zustand).

Was dann passiert ist: Wir lernen, dass wir nicht vertrauen können. Dass wir nicht gespürt und gesehen werden. Dass unsere Bedürfnisse kein Gehör finden. Wir verlieren den Zugang zu unserem tiefen Vertrauen. Wir erleben einen Mangel.

Mit ein Grund dafür, dass sich heute viele Menschen fragen: Woran erkenne ich, ob ich vor etwas Angst habe. Oder ob es mir wirklich einfach nicht gut tut?

Wie kann ich mir vertrauen? Wie kann ich spüren, ob ich mich in meiner Entwicklung drücke? Oder ob ich mir vertrauen kann und besser die Finger von etwas lassen darf.

Die Frage, die sich mir dann stellt ist: Können wir als Erwachsener ein mangelndes oder gar fehlendes tiefes Vertrauen in unsere eigenen Bedürfnisse nach-lernen?

Meine Antwort, aus eigener Erfahrung, lautet: Ja, das können wir!

Vielleicht ist es nicht ganz dasselbe. Vielleicht fühlt es sich eben wie das Nachholen etwas früh-Versäumten an. Ist also auch mit Trauer besetzt und mit Unsicherheit und Angst versehen.

Und vielleicht steht es nie ganz so stabil und tönt nie so klar, als wenn es früh geprägt worden wäre.

ABER: es ist machbar, zu lernen, ein gutes Gespür dafür zu bekommen, wann die Angst dich hemmt und wann dein tiefes Selbst dir liebevoll etwas über deine Bedürfnisse zuflüstert. Dem du folgen darfst.

Willst du dich in deinem Leben entwickeln, willst du weiter kommen. Neues lernen. Über dich hinausgehen – ist es unabdingbar, dich mit eben dieser Frage zu befassen und nach-zulernen.

Weil es sonst sein kann, dass du dich von deiner Angst (die ja immer da ist, wenn wir Neues angehen) ständig verleiten lässt, stehen zu bleiben. Anzugreifen. Oder dich zurückzuziehen.

Schlichtweg weil du dich nicht spürst. Weil du den Unterschied zwischen deiner kalten, rigiden, starren, lauten, schwarzmalenden Angst und deiner feinen, warmen, leisen, wohlwollenden, flexiblen, liebevollen und vertrauensvollen inneren Bedürfnis-Stimme (noch) nicht vernimmst.

Oder ihn zwar schon vernimmst, dir aber nicht vertraust und deiner Stimme nicht folgst (aus den oben genanten Gründen).

Sicher ist es angenehmer als Baby und Kind voll gesehen zu werden und darüber selbstverständlich und von alleine ins Vertrauen zu gelangen.

Als heute aktiv aus einer Noch-Unsicherheit heraus Erfahrungen zu sammeln, Entscheidungen zu treffen, hinein zu spüren, Entscheidungen mutig zu korrigieren, „Fehler“ zu machen und aus ihnen etwas über dich selbst zu lernen.

Doch es ist, meiner Erfahrung nach, der einzige Weg, um a) dich selbst zu finden (Was will ich?), b) dir selbst vertrauen zu lernen (Was ist meine Angst und was sind meine Bedürfnisse, die es wohl erfordern MIT meiner Angst zu gehen, um zu wachsen und zu leben), c) ein erfülltes Leben zu leben (mit Schmerz, mit Glück, mit Liebe, mit Vertrauen, mit ALLEM, was dazu gehören darf!)

Wenn du dich nicht bewegst, dich in deiner Komfortzone bequem (und sind wir mal ehrlich: unzufrieden/unerfüllt) einrichtest, dann spürst du vielleicht weniger den direkten Schmerz, aber du erfährst auch nicht dein direktes echtes Leben.

 

Lies meine Geschichte

Fast drei Jahrzehnte litt ich, vor allem körperlich, an meinen verdrängten Gefühlen der Angst, Wut, Trauer, Schuld, Eifersucht und Ohnmacht. Ich wurde zur äußerlich starken Kämpferin, die ihr Innenleben vollkommen verleugnete. Ich definierte meinen Selbstwert beinahe gänzlich über Leistung und die darauffolgende Anerkennung von außen. Blieben die Zurufe aus, fiel ich frustriert zusammen.

Ich lebte ein sehr anstrengendes leben, das mich innerlich mehr und mehr erschöpfte – bis ich schließlich völlig zusammenbrach und sich mir mein ganzes Gefühlsleben auf einen Schlag offenbarte. Ich wollte nicht mehr leben, so gewaltig waren die Energien, die sich endlich ihren Weg durch meinen Körper bahnten und abflossen.

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